Auf dieser Seite stelle ich gerne jeden Monat ein besonderes Spiel aus meiner Sammlung vor.
Diesen Monat präsentiere ich:
Heute sind wir die "normalen" Kartenfarben gewöhnt:
- Herz, Pik, Karo und Kreuz oder
- Münzen, Becher, Schwerter und Stäbe oder
- Grün, Schellen, Herz und Eicheln respektive
- Schilten, Schellen, Rosen und Eicheln.
Das war nicht immer so. In den Anfangszeiten der Spielkarten gab es alle möglichen Kartenfarben.
Im vorliegenden Spiel von 1588 hat der Künstler
- Druckerballen, Bücher, Silberbecher und gläserne Krautstrunke
als Kartenfarben gewählt. Druckerballen und Bücher verkörpern die grosse kulturelle
Errungenschaft der Frührenaissance, den Buchdruck. Silberbecher und Krautstrunk stehen für
Lebensfreude und Sinnlichkeit.
Ein Krautstrunk ist laut Wikipedia ein mittelalterliches Trinkgefäss aus grünem Glas mit
aufgeschmolzenen Noppen.
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Jost Amman, *1539 in Zürich; +1591 in Nürnberg, war ein schweizerisch-deutscher Zeichner,
Holzschnitt- und Kupferstich-Künstler, Maler und Illustrator. Er kam 1561 nach Nürnberg,
um mit Virgil Solis zusammenzuarbeiten. 1577 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt und lebte
dort bis zu seinem Tod. Er gilt als einer der bedeutendsten Zeichner und Formschneider seiner Zeit.
Für Sigmund Feyerabend illustrierte er zahlreiche Bücher mit Holzschnitten. Auch die Spielkarten
erschienen ursprünglich als Buch mit lateinischen und deutschen Begleittexten.
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Die kolorierten Holzschnitt-Karten gehören zum Schatz des Kupferstich-Kabinetts der staatlichen
Kunstsammlungen Dresden. In der Sammlung fehlen zwei Werte. Deshalb wurde das Spiel mit zwei unkolorierten Karten
aus der Bayerischen Staatsbibliothek München vervollständigt. Somit umfasst das Spiel 13 Karten pro Farbe:
1 respektive As, 2 respektive Daus, 3 bis 9, 10 als Dame statt als Banner, Unter, Ober und einen berittenen
König.
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Die Zeichnungen auf den Karten füllen den Raum neben den Farbsymbolen mir Ranken und Figurengruppen.
Dabei gibt es genaue Darstellungen von Berufen, Freizeitbeschäftigungen, Fabeln, Auseinandersetzungen,
musischen, romantischen und derben Szenen. Die prunkvollen Kleider der Figuren auf den Bildkarten sind sehr
detailliert dargestellt.
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