Auf dieser Seite versuche ich eine Annäherung an die Tarotkarten, die besonders für spirituelle und
eosterische Praktiken oder für die Wahrsagerei gemacht sind. Die Tarockkarten zum Spielen finden sich auf
einer eigenen Seite Klassische Tarockkarten.
Die Logik und der Zusammenhang der Darstellungen auf den Trumpfkarten des Tarock liegt weitgehend im Dunkeln.
Damit bleibt Raum für Spekulationen und Legenden. Man kann annehmen, dass die Logik dieser Bilder den
ursprünglichen Benutzern ebenso vertraut war, wie die soziale Hierarchie von Fussvolk, Reiter, Dame und
König. Vielleicht aber war diese Systematik schon damals nur gewissen Eingeweihten zugänglich.
Damit sind wir beim Thema Esoterik angelangt, einer Lehre also, die nur für Angehörige eines
inneren Personenkreises zugänglich ist. Seit dem 18. Jahrhundert werden Tarock-Karten denn auch zum Wahrsagen
verwendet.
In spirituellen Kreisen werden die Karten der 4 Farben auch als kleine Arkana, diejenigen der Trumpfreihe als
grosse Arkana bezeichnet.
Nach und nach kamen auch Kartenspiele auf den Markt, die betont und ausschliesslich der Spiritualität und der
Wahrsagerei dienen sollten.
Eine Typisierung wird dadurch erschwert, dass sowohl bei den Karten wie auch bei deren Verwendung sehr unterschiedliche Kriterien angewendet werden können. Mir ist klar, dass die folgende Gruppierung ziemlich willkürlich ist und vielleicht schon bald wieder revidiert werden muss:
Tarot-Decks | Wahrsage-Karten |
---|---|
Laut Wikipedia erschien das Waite-Tarot um 1910 im Verlag Rider & Son. Es basiert auf dem Konzept von
Arthur Edward Waite (* 1857 in Brooklyn, + 1942 in London) mit Illustrationen von Pamela Colman Smith
(* 1878 in Pimlico, + 1951 in Bude, beide Grossbritanien).
Wie bei vielen anderen modernen Tarots sind die Trümpfe II und V mit Hohepriesterin und
Hierophant (Hohepriester) statt mit Päpstin und Papst bezeichnet.
Charakteristisch für dieses Tarot sind die gegenüber dem Marseiller Tarock vertauschten
Trümpfe VIII und XI.
Trumpfnummer | Marseiller Tarock | Waite Tarot |
---|---|---|
|
Gerechtigkeit Kraft |
Kraft Gerechtigkeit |
Bei diesem Tarot sind auch die kleinen Arkana mit Szenen ausgeschmückt.
↑ zum Seitenanfang
Im James Bond Film von 1973 "Leben uns Sterben lassen" benutzt Bond ein Tarot-Deck um die schöne
Seherin Solitaire zu verführen. Die Karten wurden von Fergus Hall entworfen. Fergus Hall, *1947 in Schottland,
ist Maler und Illustrator.
Die Figuren zeichnen sich aus durch extrem breite Schultern und sehr üppige Haartrachten.
Obwohl die sehr bunten, naiv-surrealistischen Bilder nicht nach jedermanns Geschmack sind, ist das Deck natürlich
durch den Film sehr bekannt. Es gibt verschiedene Ausgaben von unterschiedlichen Herstellern.
Die Original-Rückseiten zeigen das 007-Logo auf rotem Grund. daneben gibt es eine Ausgabe mit blauem Grund und verschiedene
herstellerspezifische Rückseiten.
↑ zum Seitenanfang
Die Kabbala, übersetzt "das Überlieferte", ist eine mystische Lehre. Sie wurzelt im
Judentum, wird seit dem 15.Jahrhundert aber auch in nichtjüdischen Kreisen fortgeführt und ist
seit der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts auch unter Stars des Showbusiness populär.
Wichtige Komponenten der kabbalistischen Theorien sind Zahlen, Buchstaben und der Lebens- oder Welten-Baum.
Die Karten sind mit den lateinischen Farben und den 4 Elementen beschriftet und weisen verschiedene astronomische,
astrologische und geometrische Symbole auf. Die Werte 1 bis 10 sind mit Zeichnungen dargestellt, die sich auf den
Lebensbaum beziehen. Prinzessin, Prinz, Königin und König sind mit hebräischen Buchstaben beschriftet.
Die Karten 1 bis 10 sind zudem mit einem Ereignis oder Gefühl wie Niederlage oder Freude bezeichnet.
Schwerter | Luft | gelb |
Münzen | Erde | grün |
Kelche | Wasser | blau |
Stäbe | Feuer | rot |
Bei den Trumpfkarten sind neben der römischen Nummerierung von 0 bis XXI auch die klassischen Bezeichnungen
von Narr bis Welt angeschrieben. Im Zentrum stehen die 10 Sphähren des Lebensbaums. Jeweils 2 oder 3 davon
sind mit astronomischen und astrologischen Symbolen bezeichnet und mit Balken verbunden. Zusätzlich ist auf
jeder Karte ein Buchstabe der hebräischen Schrift dargestellt.
Alles in Allem scheint mir die Gestaltung dieser Karten sehr auf die Funktionalität reduziert.
↑ zum Seitenanfang
Lenormand-Karten sind Wahrsagekarten, die nach Marie Anne Lenormand (1772 - 1843)
benannt sind. Das "kleine", heute fast ausschliesslich benutzte, Lenormanddeck mit 36 Karten erweist sich
schon durch den biedermeierlichen Stil als Produkt des frühen 19. Jahrhunderts.
Die "grossen" 54 Lenormandkarten gehen vermutlich auf Tarotkarten von Etteilla (1738-1791) zurück,
dessen Karten Marie Anne Lenormand benutzt hatte.
Die Erstveröffentlichung der Karten erfolgte erst nach Lenormand's Tod.
↑ zum Seitenanfang
Eine Sibylle ist dem Mythos nach eine Prophetin, welche die Zukunft weissagt. Wie bei vielen anderen Orakeln
ergeht die Vorhersage meistens mehrdeutig, teilweise wohl auch in Form eines Rätsels.
Das vorliegende Spiel, "La Sibylle des Salons" besteht aus 52 Karten, numeriert von 1 bis 52. Jede Karte
zeigt zwei Teile: Oben links ein verkleinertes Abbild des französischen Standard-Bildes mit Zahlenkarten
1 bis 10 und Bube, Dame, König sowie im zentralen Hauptbereich ein Sinnbild, eine Alltagsszene, eine Person
oder ein wichtiges Ereignis.
Grimaud hat hier ein Spiel wieder aufgelegt, das 1827 vom französischen Illustrator und Karikaturisten
"Grandville", Jean Ignace Isidore Gérard, (1803 - 1847) entworfen wurde.
Die Bilder geben einen Einblick in Mode, Gebrauchsgegenstände und Tätigkeiten, erzählen aber auch
von den Träumen und Sorgen der Menschen im 19.Jahrhundert.
Das Begleitheft weist darauf hin, dass die Karten nicht nur Erfolg verheissen können, und dass bei den
Vorhersagen eine gewisse Unsicherheit besteht.
↑ zum Seitenanfang