Auf dieser Seite stelle ich gerne jeden Monat ein besonderes Spiel aus meiner Sammlung vor.
Diesen Monat präsentiere ich:
Unter dem Slogan "Stöck, Wys, Stich & Halleluja" präsentieren
Patrik Böhler und Heinz Fässler ein Set mit je einem Deutschschweizer und
Französischschweizer Jass. Wie der Name schon sagt, verkörpern die Figuren
auf den Bildkarten Schweizer Heilige.
In der Vergangenheit wurde ein Satz Spielkarten oft als "Des Teufels Gebetbuch" bezeichnet.
Dass in diesem Spiel augerechnet Heilige als Figuren auftreten, ist ein nettes ironisches Zusammentreffen.
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Das Spiel umfasst die gewohnten 36 Karten, nämlich 6 bis 9, Banner, Under, Ober, König und As, respektive
6 bis 10, Bube, Dame, König und As. Dabei treten beim Deutschschweizer Bild durchaus auch Underin, Oberin oder
Königin auf.
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Beim Deutschschweizer Heiligenjass fällt auf, dass bei Eicheln und Rosen die beiden Hälften des
zweiköpfigen Bildes ausnahmsweise zwei unterschiedliche Personen zeigen. Es sind dies jeweils zwei Heilige,
deren Namen üblicherweise zusammen erwähnt werden, die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula sowie
die Solothurner Stadtpartone Urs und Viktor.
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Folgende Personen sind auf den Karten des Deutschschweizer Heiligenjasses dargestellt:
(die Erklärungen sind den Überschriften aus dem Begleitheft zum Heiligenjass entnommen)
Schellen | ||
---|---|---|
Under | Adelrich |
In den chaotischen Zeiten des 10. Jahrhunderts dienen der Mönch Adelrich und seine Mutter Reginlinde in Zürich und auf der Insel Ufenau den Armen und Gebrechlichen. |
Ober | Gallus |
Der Kelte Gallus wirkt um die Jahre 550 bis 650 in der Bodenseeregion. Der Wandermönch und Missionar gilt als Gründer des Klosters St. Gallen. |
Königin | Wiborada |
Die adlige Wiborada lebt im 10. Jahrhundert in St. Gallen. Sie sucht die Armut, hilft und berät Menschen, lässt sich als Einsiedlerin einmauern und stirbt als Märtyrerin. |
Eicheln | ||
Under | Bruder Klaus |
Ein angesehener Bauer mit Grossfamilie hat mystische Visionen, will einsam leben, isst nicht mehr und wird zum Friedenstifter. Niklaus von Flüh einigt die Schweiz als Nation. |
Ober | Meinrad |
Er lebt im 9.Jahrhundert als Mönch im heutigen Süddeutschland und stirbt als Märtyrer. Am Ort, wo er als Einsiedler umgebracht wird, entsteht Einsiedeln und das Kloster. |
König*in | Felix und Regula | Die Geschwister Felix und Regula fliehen im frühen 4. Jahrhundert nach Zürich. Sie weigern sich, den christlichen Glauben auzugeben und werden gefoltert und geköpft. |
Schilten | ||
Under | Fridolin |
Er kommt wohl im 7. Jahrhunderts als Wandermönch aus Irland, gründet Klöster und Kirchen von Gallien bis Alemannien und wird zum Schutzpatron des Kantons Glarus. |
Oberin | Idda |
Sie hat wohl nie im Toggenburg gelebt. Die Legende von Idda fusst auf der Geschichte einer Gräfin, die im 12. Jahrhundert nach dem Tod ihres Mannes ins Kloster eintrat. |
König | Othmar |
Ums Jahr 689 wird Othmar in der Umgebung von St. Gallen geboren und als Priester der erste Abt der dortigen Mönchsgemeinschaft. Er widmet sein Leben den Armen. |
Rosen | ||
Underin | Dorothea Wyss | Sie lebt im 15. Jahrhundert in Obwalden und stirbt nach 1487 in Sachseln. Die Familien- und Bauersfrau ist mit dem Einsiedler Niklaus von Flüh verheiratet. |
Oberin | Verena |
Sie ist eine frühe Christin des 3. Jahrhunderts, unterwegs mit römischen Legionen. Verena folgt ihrem Geliebten Viktor nach Solothurn und stirbt in Zurzach. |
König | Urs und Viktor |
Ums Jahr 300 werden die beiden wegen ihres Glaubens in Solthurn enthauptet. Seither werden Urs und Viktor verehrt und sind die Schutzpatrone der Stadt. |
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Während die Werte der Deutschschweizer Karten wie üblich angeschrieben sind, verzichten die
Französischschweizer Bildkarten wie beim Standard-Blatt auf solche Wertangaben. Neben den gewohnten
Kleiderfarben hilft der Heiligenschein, die Könige zu erkennen.
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Bei allen Karten sind die Namen der dargestellten Personen oben rechts, senkrecht angeschrieben, auf der einen
Seite deutsch, auf der anderen Seite französisch. Das ist ässerst hilfreich, da die Heiligen anhand
der Portraits und der Attribute für einen Laien nicht immer einfach zu erkennen sind.
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Folgende Personen sind auf den Karten des Französischschweizer Heiligenjasses dargestellt:
(die Erklärungen sind den Überschriften aus dem Begleitheft zum Heiligenjass entnommen)
Herz | ||
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Bube | Florin |
Er lebt im 7. Jahrhundert in Ramosch im Unterengadin, einem Dorf am äussersten Zipfel der Schweiz, das damals Remüs heisst. Florin hilft den Armen und wirkt Wunder. |
Dame | Marguerite Bays |
Ihr Lebensmittelpunkt ist das freiburgische Siviriez, wo Marguerite Bays gottesgläubig im 19. Jahrhundert lebt und wirkt. 2019 wird sie von Papst Franziskus heiliggesprochen. |
König | Bernhard von Menthon | Seine Bernhardinerhunde sind bekannter als der Heilige Bernhard von Menthon selber. Er hilft im 11. Jahrhundert Verirrten in den Alpen und wird zu ihrem Schutzheiligen. |
Pik | ||
Bube | Himerius |
Der Adlige aus dem Lugnez will ein Diener Gottes sein. Er lebt ab 610 als Einsiedler im Tal der Suze bei Saint-Imier, das nach ihm benannt wurde, im heutigen Kanton Jura. |
Dame | Maria Bernarda |
Im Gründungsjahr der heutigen Schweiz 1848 wird sie im Aargau geboren. Sie stirbt 1924 in Kolumbien. Sie war stark, klug, mystisch, eine sirituelle Meisterin und Missionarin. |
König | Franz von Sales |
Am Anfang des 17. Jahrhunderts nutzt er gedruckte Flugblätter, um Menschen zu stärken und wird so zum Schutzherrn von Schreibenden und Gehörlosen. |
Karo | ||
Bube | Bruder Klaus |
Ein angesehener Bauer mit Grossfamilie hat mystische Visionen, will einsam leben, isst nicht mehr und wird zum Friedenstifter. Niklaus von Flüh einigt die Schweiz als Nation. |
Dame | Colette von Corbie |
Die Heilige aus Frankreich lebt zwischen 1381 und 1447 und hat in der Schweiz mit der Gründung der Klöster Vevey und Orbe Spuren hinterlassen. |
König | Karl Boromäus |
Der Mailänder Erzbischof und Kardinal lebt von 1538 bis 1584. Als Doktor der Rechte hilft er in Rom bei Kirchenreformen und kämpft in der Südschweiz gegen die Protestanten. |
Kreuz | ||
Bube | Beatus |
Vor bald 2000 Jahren schifft er über den Ärmelkanal, schliesst sich in Rom Petrus an. Menschenfreund Beatus vertreibt den Drachen am Thunersee und wird Einsiedler. |
Dame | Emerita |
Sie ist wohl eine Tochter des englischen Königs und bringt im 5. oder 6. Jahrhundert das Christentum ins Bündnerland. Dafür landet sie in Trimmis auf dem Scheiterhaufen. |
König | Mauritius |
Ende des 3. Jahrhunderts weigern sich christliche Soldaten der thebäischen Legion dem römischen Gott Jupiter zu opfern. Sie werden samt Anführer Mauritius umgebracht. |
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Die Rückseiten wiesen das Standard-Gittermuster der Wädenswiler Spielkartenmanufaktur auf. Dieses
ist bei den Deutschschweizer Karten in Brauntönen gehalten, bei den Französischschweizer Karten in
Grüntönen.
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