Auf dieser Seite stelle ich nach Möglichkeit jeden Monat ein besonderes Spiel aus meiner Sammlung vor.
Diesen Monat präsentiere ich:
Seit Beginn der industriellen Revolution steht normalerweise der Name des Fabrikanten im Vordergrund, und weniger der
Handwerker oder Gestalter. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Schöpfer des modernen deutschweizer Standardbildes
kaum namentlich bekannt ist. Kenner vermuten, dass Jakob Peyer, ein Kartenmacher bei der Firma Bühlmann in Hasle, das
Bild um 1875 als einköpfige Jass- oder Kaiser-Karten entwarf.
Dieses Bild diente viel später als Vorlage für das weit verbreitete Doppelbild der AG Müller.
Nicht auf das Bild der AG Müller, und damit nicht in die Gegenwart, schafften es die Eberköpfe auf dem Eicheln-
und Schilten-As. Ebenso verloren gingen die zwei Sauen auf dem Schellen-As. Nur in der Sprache der Jasser hat sich der
Ausdruck Sau für ein As erhalten.
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140 Jahre nach dem ersten Erscheinen nahm sich der Baarer Grafiker Jens Riedweg das Bild vor. Er erneuerte das Peyer-Bild
und verlieh ihm auf aufwändige, aber sanfte Art klarere Konturen. Als Polygraf legte Riedweg auch besonderen Wert auf ein
gepflegtes Schriftbild, bei dem Zahlen und Buchstaben zum Gesamtbild passen.
Zudem war es ihm ein Anliegen, die Jasskarten wieder zu einem echten Schweizer Produkt zu machen.
Deshalb erfolgt der Druck bei der Engelberger Druck AG in Stans.
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Das erste und vermutlich bekannteste Werk von J.Riedweg ist ein zweiköpfiges
deutschschweizer Jass. Es erschien 2017 und wurde 2018 Thema eines Sondermarken-Bogens
der schweizerischen Post. Weitere neu gestaltete Kartenspiele des selben Künstlers sind ein
französischschweizer Jass, und demnächst ein Scopa sowie ein Schafkopf.
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Jens Riedweg (* 1970 Baar) ist als Grafiker und Creative Director des Grafik-Designstudios Silo42 spezialisiert auf
Corporate Design. Die Neugestaltung der Spielkarten macht er als Liebhaberei.
Die Darstellung auf der Rückseite, der Affe mit Trinkgefäss, ist ebenfalls von einem Original von J.Peyer aus
dem Jahr 1880 übernommen und sorgfältig erneuert worden. Ob das Bild Ursprung oder Abbild für den Ausdruck
"en Aff ha" ist, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr eruieren.
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